Erste Zugübung seit fast zwei Jahren - Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst geprobt
(de) Erstmals seit fast zwei Jahren konnte die Feuerwehr Langenselbold am vergangenen Dienstagabend wieder eine umfangreiche Zugübung durchführen. Hierfür konnten auch wieder eine Abordnung des Rettungsdienstes und diverse Mimen gewonnen werden, die für eine realitätsnahe Abarbeitung des Übungsszenarios sorgten.
Passend zum Themenmonat "Technische Hilfeleistung nach Verkehrsunfall" im Juni stand am vergangenen Dienstag die erste große Zugübung seit dem Ausbruch der Coronapandemie auf dem Ausbildungsplan. Nachdem in den Wochen zuvor wieder diverse Rettungstechniken geübt und Einsatztaktiken besprochen wurden, galt es nun, das Erlernte in einem umfangreichen Übungsszenario umzusetzen. Hierfür scheuten die beiden Organisatoren Patrick Stein und Sebastian Schömig einmal mehr keine Mühen und bauten auf dem Parkplatz des Höffner-Zentrallagers ein anspruchsvolles Szenario auf. Zu realitätsnahen Abarbeitung der Einsatzstelle wurden bei der DRK Rettungsdienst gGmbH in Hanau diverse Einsatzkräfte des Rettungsdienstes angefragt, die erneut mit einer umfangreichen Abordnung zur Übung hinzukam. So konnten gleich acht Notfallsanitäterauszubildende, aufgeteilt auf drei Rettungswagen, ihr bislang erworbenes Können in die Tat umsetzen. Hinzu kamen drei Praxisanleiter als Übungsbeobachter und die Besatzung eines Notarzteinsatzfahrzeugs mit Notfallsanitäter und Notarzt. Zusätzlich entsandte das DRK Bruchköbel aus seinem Mimtrupp drei Mimen und zwei Verantwortliche.
Während sich am Feuerwehrhaus dann pünktlich zum Übungsbeginn rund 30 Übungsteilnehmer und die Organisatoren einfanden, wurde der erste Rettungswagen zu einem Verkehrsunfall mit noch unklarer Lage entsandt. Schnell kam die Rückmeldung, dass an der Unfallstelle zunächst wohl ein Personenwagen ins Schleudern geriet und letztlich mit der Fahrerseite in die Fahrzeugfront eines LKW prallte, woraufhin zwei weitere Personenwagen von hinten auf den LKW auffuhren. Da im ersten Personenwagen eine Person in ihrem Fahrzeug eingeklemmt wurde und auch im aufgefahrenen Personenwagen eine Person im Fahrzeug eingeschlossen war, forderte die RTW-Besatzung weitere Rettungsmittel und die Feuerwehr an. Zudem galt es, den aus dem hintersten Fahrzeug verschwundenen Fahrer zu finden und die leicht verletzte LKW-Fahrerin zu versorgen. Die Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises alarmierte die Selbolder Feuerwehr und weitere Einheiten des Rettungsdienstes hierzu um 19:37 Uhr zu einem Verkehrsunfall mit zwei eingeklemmten Personen unter LKW-Beteiligung. Ein entsprechend großes Aufgebot an Einsatzkräften fuhr daraufhin an den angenommen Unfallort.
An der Einsatzstelle angekommen stellte sich heraus, dass die eingeklemmte Person im Personenwagen vor dem LKW schwer verletzt und die beiden anderen Personen im LKW und im ersten Fahrzeug dahinter jeweils leicht verletzt wurden. Nach entsprechender Erkundung der Übungslage wurden die Einsatzkräfte auf die verunfallten Fahrzeuge aufgeteilt und die eingeschlossene und die eingeklemmte Person aus ihren Fahrzeugen befreit. Hierzu setzte die Feuerwehr in enger Absprache mit dem Rettungsdienst zum Teil schweres Gerät ein. Nach einer, den Verformungen der Fahrzeuge entsprechend, kurzen Zeit konnten die Unfallbeteiligten aus ihrer misslichen Lage befreit und an den Rettungsdienst übergeben werden. Auch der abgängige Unfallfahrer konnte schließlich fiktiv an seiner Wohnanschrift festgestellt und dort durch eine Rettungswagenbesatzung begutachtet werden.
Da die verletzen und eingeschlossenen, respektive eingeklemmten Personen durch Mitglieder des Mimtrupps dargestellt wurden, verlief der gesamte Übungsablauf für Feuerwehr und Rettungsdienst sehr realitätsnah ab. Hierüber waren sich alle Beteiligten nach der Übung einig. Nachdem die Aufräumarbeiten und das Wiederaufrüsten der sechs Feuerwehrfahrzeuge, sowie der drei Rettungswagen noch einige Zeit in Anspruch nahm, kamen alle Beteiligten danach für ein Gruppenbild zusammen. Im Anschluss gab es bei der Feuerwehr coronakonform noch vom Feuerwehrverein gestiftetes Grillgut.
Die Verantwortlichen aller beteiligten Organisationen sind sich einig, dass solche Übungen auch in Zukunft wieder stattfinden werden, um die stets gute Zusammenarbeit aufrecht zu erhalten und im Ernstfall, der in diesem Jahr leider schon mehrfach eintrat, ohne viele Worte miteinander zu funktionieren.
Die Feuerwehr bedankt sich an dieser Stelle für die Mitwirkung bei der Übung und für die Bereitstellung der Bilder durch Marc Fischer vom DRK!